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Grundschule Wandlitz

Schuljahr 2020/21
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Für unsere 5.Klässler - ein Gruß von Herrn Linke

Schule in Coronazeiten
Thomas Linke
Der Beschützer und die Schafherde
Einst lebte eine Schafherde nahe eines finsteren Waldes. Um für die Sicherheit seiner Tiere zu sorgen, entschloss sich der Bauer, welchem die Tiere gehörten, einen Herdenschutzhund anzuschaffen.
Dann kam der Tag, an dem ein junger Hund als Beschützer bei der Schafherde einzog.

Ohne dem Hund je eine echte Chance gegeben zu haben, lehnte ihn ein Teil der Schafherde vom ersten Tage an ab und alle anderen Schäfchen machten, ohne nachzudenken, einfach mit.
Zur Begründung gaben sie an: „Du siehst zwar ähnlich aus wie wir, sprichst aber anders, du stinkst und frißt kein Gras, also gehörst du nicht zu uns.“ Das war ihre ganz eigene Lebenswirklichkeit.
„Aber ich“, sagte der Hund flehentlich, „bin für euch da, soll euch bewachen und beschützen.“
Den Schafen waren die Beteuerungen des Hundes egal, sie blieben bei ihrer Meinung und lehnten den Herdenschutzhund vehement ab.
Traurig zog sich dieser von Tag zu Tag mehr zurück. Es gab überhaupt keine Kommunikation mehr und der Hund fragte sich mehr und mehr nach dem Sinn seines Daseins. Er kam immer schlechter zur Ruhe und nicht nur weil er nicht – wie gedacht - unter den Schafen schlafen durfte, sondern weil ihn die allergrößten Zweifel plagten, ob er wirklich alles richtig gemacht hatte und ihm keine Fehler vorzuwerfen waren.
Eines Nachts dann, er grübelte gerade wieder einmal über sein Leben nach, hörte er ungewöhnliche Geräusche aus der Dunkelheit. Da er sie nicht kannte, wurde er aufmerksam, versuchte die fremden Gerüche, die ihm in die Nase stiegen, einzuordnen und plötzlich waren seine Instinkte geweckt.
                                                                                                        Wölfe!!!
Er wusste sofort, dass dies die größte Gefahr für die - in einiger Entfernung - ahnungslos grasenden oder schlafenden Schafe war. Auch wenn sie ihn immer und immer wieder in der Vergangenheit gemobbt hatten, nie auf seine Fragen oder Bitten eingegangen waren, wußte er sofort, was er zu tun hatte.
Er stellte sich den drei angreifenden Wölfen entgegen, kämpfte mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln gegen die Angreifer, besiegte schließlich die Wölfe und erlag noch in derselben Nacht seinen Verletzungen.
Alle Schafe der Herde waren durch die Kampfgeräusche aufmerksam oder geweckt worden und kamen, um zu sehen, was geschehen war.
Sie sahen den Leichnam des Hundes und wussten sofort, was er für sie in dieser Nacht getan und riskiert hatte.
Es gab keines unter ihnen, welches sich nicht für sein dummes Verhalten geschämt hätte, und sie bereuten zutiefst, so mit dem jungen Herdenschutzhund umgegangen zu sein. Aber nun war es zu spät.
Großes Unheil hatten sie angerichtet, konnten es auch nie wieder in ihrem ganzen Leben gut machen.
Eines aber hatten sie sehr eindringlich in dieser Nacht gelernt:

                                               „Wer mobbt ist bekloppt!!!“
PS:      Den „Lehrsatz“ habe ich mir von Lena und Karl geliehen. Sie sind Schüler der Klasse 5 b in der GS in Wandlitz.
         
Diese Fabel widme ich all meinen Schülern der 5. Jahrgansstufe für ihre sehr gute Arbeit zum Thema „Fabeln“ während der Coronakrise im Frühjahr 2021.
                                                                                                         Liebe Grüße Thomas Linke
Grundschule Wandlitz, An der Sporthalle 5, 16348 Wandlitz

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